Jens' ATP Tour Statistik

Heimvorteil

Es liegt nahe, aufgrund der bisweilen euphorischen Unterstützung heimischer Spieler durch das Publikum bei ATP-Turnieren anzunehmen, daß diese Spieler gegenüber anderen Spielern einen kleinen Vorteil haben, und dadurch eventuell leichter Matches gegen besser eingestufte Gegner gewinnen als auf "neutralem" Boden.
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, untersuchte ich alle Matches, die in den Jahren 1991 bis einschließlich 1997 gespielt wurden. Ich fand heraus, daß von allen Spielern, die sowohl in ihrem Heimatland als auch in anderen Ländern Matches bestritten haben, ...

bei Turnieren in ihrem Heimatland verglichen mit Turnieren in anderen Ländern hatten. Anders ausgedrückt: 47% aller Spieler hatten einen "Heimvorteil", 42% einen "Heimnachteil". Man kann nicht behaupten, daß es signifikant mehr Spieler gibt, die einen Heimvorteil haben, als Spieler, die einen Nachteil haben. Die Zahlen bewegen sich im Rahmen einer zufälligen Verteilung. Nichtsdestotrotz geht der Trend in Richtung "Vorteil".

Um die verschiedenen Länder untereinander zu vergleichen, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Wieviel Prozent der Spieler eines Landes haben eine bessere Matchbilanz in ihrem Heimatland als in anderen Ländern?

Land   Spieler ges.   Spieler mit Nachteil   Spieler mit Vorteil

GB               11             1    9,09%           10   90,91%
BRA               5             1   20,00%            4   80,00%
NZL               5             0    0,00%            4   80,00%
ISR               7             1   14,29%            5   71,43%
AUT              10             1   10,00%            7   70,00%
MEX               6             1   16,67%            4   66,67%
RSA              11             4   36,36%            7   63,64%
RUS               8             2   25,00%            5   62,50%
ESP              40            15   37,50%           21   52,50%
BEL               6             2   33,33%            3   50,00%
JAP               6             1   16,67%            3   50,00%
USA              85            37   43,53%           38   44,71%
CAN               7             4   57,14%            3   42,86%
SWE              32            18   56,25%           13   40,63%
FRA              37            15   40,54%           15   40,54%
NED              18            10   55,56%            7   38,89%
ITA              21            10   47,62%            8   38,10%
GER              38            20   52,63%           13   34,21%
ARG              12             7   58,33%            4   33,33%
AUS              27            16   59,26%            9   33,33%
CZE              19            10   52,63%            6   31,58%
SUI               6             4   66,67%            1   16,67%

Das bedeutet: Am meisten Spieler haben einen Heimvorteil (egal, wie groß) bei Turnieren in Großbritannien.

2. Wie groß sind die Unterschiede in den durchschnittlichen Heimvorteilen der verschiedenen Länder?

"Heimvorteil" soll hier definiert sein als die Differenz von prozentualer Matchbilanz im Heimatland und prozentualer Matchbilanz in anderen Ländern. Angenommen ein Spieler hat 66% seiner Matches im Heimatland gewonnen, aber nur 40% der Matches in anderen Ländern. Sein Heimvorteil wäre 26%.
Von allen Spielern eines Landes, die einen Heimvorteil hatten, wurde der Durchschnittsvorteil ermittelt.

Land      Vorteil

MEX        29,42%
NZL        18,50%
ISR        18,24%
AUT        16,70%
ARG        16,53%
FRA        16,07%
GB         15,88%
CZE        15,78%
RSA        15,41%
RUS        15,12%
BRA        14,12%
ESP        13,74%
AUS        13,14%
USA        12,87%
SWE        11,85%
GER        10,41%
ITA         9,81%
NED         8,71%

Das bedeutet: Falls ein Mexikaner einen Heimvorteil hat, dann hat er den größten durchschnittlichen Vorteil unter allen Ländern.


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