In jedem Turnier werden Spieler gesetzt, um zu verhindern, daß sie zu früh aufeinandertreffen. Da die Turnierdirektoren wollen, daß die besten Spieler möglichst lange im Turnier bleiben, werden sie so gesetzt, daß z.B. die #1 nicht vor dem Finale auf die #2 treffen kann. Des weiteren soll die #3 oder #4 nicht vor dem Halbfinale auf die #1 oder #2 treffen usw. Die Setzzahlenpaare (1,2), (3,4), (5,6) und (7,8) sollten eigentlich jeweils die gleichen Chancen bekommen, da die Entscheidung, welche der beiden Zahlen in welche Hälfte des Tableaus kommt, per Zufall fällt. Bei den meisten Turnieren werden die Setzzahlen streng nach Weltrangliste bestimmt - je besser ein Spieler in der Rangliste plaziert ist, desto höher wird er gesetzt.
Mich interessierte nun, wie erfolgreich Spieler mit den einzelnen Setzzahlen in Turnieren seit 1991 waren. Das Diagramm zeigt, wie oft Turniere von Spielern mit der jeweiligen Setzzahl gewonnen wurden (dunkelblau) bzw. wie oft ein Spieler mit der jeweiligen Setzzahl im Finale unterlegen war (hellblau).

Es fällt auf, daß Topgesetzte Spieler (#1) häufiger Turniere gewinnen als jede andere Setzzahl und ungesetzte Spieler.
Es ist auch zu beobachten, daß die Anzahl von Turniersiegen mit steigender Setzzahl sinkt, wobei bei genauerer Betrachtung #4 erfolgreicher ist als #3 und #6 erfolgreicher ist als #5. Natürlich gewinnen mehr ungesetzte Spieler Turniere als jeder der gesetzten Spieler (bis auf #1), da es viel mehr von ihnen gibt als gesetzte, so daß es einfach wahrscheinlicher wird, daß ein ungesetzter Spieler ein Turnier gewinnt. Umso interessanter ist es, daß Topgesetzte mehr Turniere gewinnen als ungesetzte.

Die Spieler, die im Finale unterliegen, verhalten sich umgekehrt - #1, #3, #5 und #7 unterliegen häufiger im Finale als #2, #4, #6 und #8. Mehr ungesetzte Spieler verlieren im Finale als es ungesetzte Turniersieger gibt. Überdurchschnittlich oft gelangt eine #7 ins Finale, um dann dort zu unterliegen (fast so häufig wie eine #3).